Nominierungen für den Kindertiger

FBW-Jugend Filmjurys aus Berlin und Erfurt nominierten mit „Cleo“ (Stefanie Ren, Erik Schmitt), „Fritzi – Eine Wendewundergeschichte“ (Beate Völcker, Péter Palátsik) und „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ (Caroline Link, Anna Brüggemann) aus 16 Drehbüchern die drei Finalisten für die Vergabe des Kindertigers, der im Rahmen des Jahreskongresses von Vision Kino am 25. November 2020 in Erfurt von der KiKA-Kinderjury vergeben wird.
Begründet wurden die Nominierungen u. a. folgendermaßen: „Cleo“ erzählt spannend und mit vielen experimentellen filmischen Mitteln eine Reise quer durch die Geschichte Berlins. Wir haben uns dafür entschieden, „Cleo“ als Drehbuch für Kinder anzuerkennen, da es, obwohl wir eine Erwachsene als Hauptperson verfolgen, kindliche Träume, Wünsche und Eigenschaften mit in die Geschichte einfließen lässt. – Bei „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ werden auch die erwachsenen Probleme der Eltern thematisiert, wodurch mehrere Seiten der Flucht gezeigt werden. Sehr schön fanden wir auch, dass das Drehbuch offen endet und uns nicht mit einem klassischen Kinderfilm-Happy End, sondern mit einem Gefühl der unsicheren, aber auch starken Hoffnung entlässt. – Und bei „Fritzi – Eine Wendewundergeschichte“ beantwortet das Drehbuch kindgerecht und nachvollziehbar fast alle Fragen interessierter junger Leser*innen, die sich die Frage stellen, wie es wohl damals war in der ehemaligen DDR.
Die Nominierung ist mit 5.000 Euro dotiert, die Autorin bzw. der Autor des besten Drehbuchs erhält zusätzlich 15.000 Euro für die Entwicklung eines neuen Kinder- oder Jugendfilm-Drehbuchs. Der Preis wird seit 2008 von VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz und KiKA, dem Kinderkanal von ARD und ZDF, vergeben. Das Preisgeld stiftet die Filmförderungsanstalt FFA. Die Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Vision Kino ist laut Bettina Buchler, der Direktorin der FBW, der beste Beweis für dieses Leuchtturmprojekt, welches 2014 mit vielen Partnern ins Leben gerufen worden ist, um Kinder und Jugendliche in ihrer Medienkompetenz zu stärken, sie in ihrer Wahrnehmung medialer Inszenierungen zu sensibilisieren und sie so für eine im besten Sinne kritische Auseinandersetzung mit filmischen Darstellungsformen zu interessieren.
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