Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche stehen im Mittelpunkt des doxs!-Festivals in Duisburg. Dabei gibt es mehrere Preise zu gewinnen. Die 15. GROSSE KLAPPE ging an die schweizerische Produktion „Unser Name ist Ausländer“. Der Europäische Filmpreis für politischen Kinder- und Jugenddokumentarfilm wird von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gestiftet und ist mit 5.000 Euro dotiert. Über die Vergabe entschied die achtköpfige doxs!-Jugendjury in Duisburg.
Was bedeutet es, sich in der eigenen Heimat fremd zu fühlen? In einer Mischung aus Performance und Erzählung setzt Regisseurin Selin Besili mit ihren Geschwistern in „Unser Name ist Ausländer“ ein Zeichen gegen Ausgrenzung. Aufgewachsen in einem Dorf in der Zentralschweiz war ihr Erwachsenwerden stets von der Erfahrung geprägt: „Egal, wie wir uns integrieren – wir haben immer einen Hintergrund.“ Nun tauschen sie ihre Ohnmacht in Mut und Widerstand. Sie machen ihre familiäre Herkunft sichtbar und tragen das Wohnzimmer ihrer Eltern in die Öffentlichkeit: den bunten Teppich, das Sofa, schließlich den heißen Çay.
Eine lobende Erwähnung sprach die Jugendjury für die deutsche Produktion „So ist das Leben und nicht anders.“ (DE 2024) von Lenia Friedrich aus. In dem Film, der Animationen mit Archivbildern kombiniert, spürt die Regisseurin der Lebensgeschichte ihrer betagten Nachbarin nach und denkt über ihr eigenes Älterwerden nach.
Der diesjährige ECFA DOC Award ging an den deutschen Dokumentarfilm „Zirkuskind“ von Anna Koch und Julia Lemke.
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